Seit Jahrtausenden ist Gold als Zahlungsmittel akzeptiert. Während Geld schon immer durch die Inflation an Kaufkraft verliert, konnte das Edelmetall stets seinen Wert bewahren. Denn Gold ist ein Rohstoff und damit ein Sachwert. Beispiel: Für eine Feinunze Gold bekam man 2017 etwa 1,5 Tonnen Weizen, genau so wie vor 2000 Jahren bei den Römern.
Neben Gold und den Rohstoffen gehören auch Aktien und Immobilien zu den Sachwerten. Sie verlieren ebenfalls durch die Inflation nicht an Wert.
Gold, der sichere Hafen bei Krisen und hoher Staatsverschuldung
Wenn Staaten hoch verschuldet sind, werden gern die Gelddruckmaschinen angeworfen, um den drückenden Schuldenberg durch Geldentwertung loszuwerden. Heute ist das offiziell verboten. Dennoch haben die Notenbanken Möglichkeiten, die Geldmenge im Bedarfsfall zu erhöhen. Dann steigt die Inflationsrate kräftig an.
Manch einer konnte sein Vermögen durch Gold vor der Inflation und der Entwertung retten.
Die heutige Staatsverschuldung auf historisch hohem Niveau
Aktuell sind die Staaten weltweit extrem hoch verschuldet. Diese gewaltigen Schuldenberge können nur in Form von Geldentwertung reduziert werden. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Nehmen wir die USA:
Innerhalb von 10 Jahren haben die USA ihre Schulden quasi verdoppelt: 2017 hatten die Vereinigten Staaten 20,5 Billionen US-Dollar Schulden (106 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt). 2008 waren es noch 11 Billionen. Und im Jahr 2000 lag die Verschuldung bei 5 Billionen Dollar (53 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt).
Japans Staatsschulden liegen sogar bei 227 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit ist Japan der Spitzenreiter. Besonders seit der Finanzkrise 2008 laufen die Staatsschulden weltweit aus dem Ruder.
Goldverbot bei Währungskrisen
In der Geschichte gab es schon immer und wiederholt das Verbot, Gold zu als Privatperson zu besitzen. Die Menschen wurden verpflichtet, ihr Gold (Schmuck … ) abzugeben und gegen die Landeswährung einzutauschen – nicht jeder hielt sich daran. So entstanden von Staatsseite Ordnungsmaßnahmen und Strafen für den Fall der Nichteinhaltung. Und von privater Seite kam es schnell zu Goldschmuggel und zu einem Schwarzmarkt für illegales Gold.
Übrigens: Es sollten bei einer Währungsreform nicht nur die Goldbesitzer, sondern alle Staatsbürger vom Verlust ihrer Ersparnisse betroffen sein. Häusle- und Immobilienbesitzer wurden deshalb mit hohen Ausgleichszahlungen belastet.
Historisch niedriger Goldpreis heute
Eigentlich müsste der Goldpreis in diesem Umfeld hoher Staatsschulden durch die Decke gehen, er tut es aber nicht, bisher zumindest. Auch die Rohstoffpreise generell trotten müde vor sich hin, während die Aktienkurse und Immobilienpreise in den letzten Jahren kräftig gestiegen sind.
Argumente für ein Investment in Gold:
- die hohe Staatsverschuldung weltweit
- Gold als Sicherheit in Krisensituationen
- der immer noch niedrige Goldpreis
In Gold investieren: physisch oder in Form von ETFs, Zertifikaten oder Xetra Gold
Beliebt ist derzeit der Kauf von sogenanntem Xetra Gold: Das ist eine kostengünstige Form, Gold über die Börse zu erwerben, ohne dass man seine Goldbarren irgendwo aufbewahren muss. Bei Xetra Gold kann man sich das Gold grundsätzlich auch über eine Bank aushändigen lassen. Dennoch ist Vorsicht geboten (siehe unten).
Physische Goldbarren bekommt man beispielsweise bei Degussa, Infos dazu unter Degussa-Goldhandel Infothek
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Weitere Möglichkeiten in Gold zu investieren
ETFs sind dem Xetra Gold sehr ähnlich, doch hier kann das Gold nicht als Barren über eine Bank ausgeliefert werden. Bei ETFs erwirbt der Anleger ein geschütztes Vermögen, das im Insolvenzfall nicht in die Insolvenzmasse einfließt.
Vorsicht bitte bei Xetra Gold, Zertifikaten, CFDs oder irgendwelchen Hebelprodukten! Denn hier drohen hohe Verluste bis hin zum Komplettverlust, etwa wenn der Herausgeber der Papiere (Emittent) zahlungsunfähig werden sollte.
Sicherlich können Sie sich auch ein paar Goldbarren in Ihren Keller legen. Im Falle einer Währungskrise mit Goldverbot nützt Ihnen das wahrscheinlich nicht viel, da beim Kauf von größeren Goldbarren üblicherweise der Käufer namentlich registriert wird. Dennoch empfiehlt das Börsenblatt Inside-Guide seinen Lesern, physisches Gold zu erwerben, ohne sich dabei namentlich registrieren zu lassen.
Die Nachteile von Gold als Geldanlage
Gold erwirtschaftet keine Rendite, es arbeitet nicht für Sie. Eine Unze Gold ist nach einem Jahr immer noch eine Unze Gold, anders als bei Aktien. Man kann also lediglich auf einen Kursanstieg des Edelmetalls spekulieren. Viele haben das bereits vor Jahren getan und schauen mit Tränen in den Augen den rasant steigenden Aktienkursen hinterher, während der Goldpreis eine gefühlte Ewigkeit schon auf der Stelle tritt.
Fazit: Gold als Geldanlage – Vor- und Nachteile
Es bleibt schwierig zum Thema Gold einen Rat zu erteilen. Gold als Ergänzung im Portfolio ist sicherlich sinnvoll. Fakt ist auch, dass es bei der enormen Staatsverschuldung und den engen Verbindungen der Banken und Währungssysteme untereinander, und zwar weltweit, in absehbarer Zeit kräftig scheppern muss.
Investieren Sie deshalb derzeit nur in Sachwerte: Aktien, Immobilien und Rohstoffe; und zu den Rohstoffen gehört natürlich auch Gold.
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