Die Geschichte der Bank und des Kreditwesens

Die ersten Kredite dürfte es schon 3000 vor Christus in Mesopotamien gegeben haben. In der Antike vergaben Banken Darlehen, um zum Beispiel ein Schiff zu finanzieren. Athen und später Alexandria waren bedeutende Bankzentren der griechischen Antike. In Alexandria war die Staatsbank angesiedelt, die unter anderem Steuergelder eintrieb. Bereits damals war es möglich, Geld bargeldlos von einem Konto auf ein anderes zu transferieren.

Arabische Zahlen statt römischer Zahlen – Einführung durch Fibonacci im 13. Jahrhundert

Noch immer verwendete man unter Kaufleuten das unübersichtliche römische Zahlensystem. Zum Beispiel wird die Zahl 2268 römisch MMCCLXVIII geschrieben, denkbar ungeeignet für kaufmännische Rechenoperationen.
Leonardo da Pisa, besser bekannt als Fibonacci (circa 1170 bis circa 1250), hatte in Nordafrika Mathematik nach dem System der Araber studiert. Mit seinem Buch “Liber Abaci” (Buch der Rechenkunst) brachte er das indisch-arabische Dezimalsystem nach Europa und erklärte, wie es beim Zinsrechnen und in der Buchhaltung anzuwenden sei. Er zählt heute zu den bedeutendsten Mathematikern des Mittelalters.

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Banken und Kreditwesen Entwicklung in Italien

Im 13. Jahrhundert kam die Entwicklung des Bankwesens in Schwung, und zwar Italien in Florenz: Hier entstanden die ersten Banken, die europaweit agierten. Zu den bedeutendsten Bankiersfamilien gehörten derzeit die Bardi und die Peruzzi. Sie hatten quasi das Monopol auf die päpstlichen Finanzen.  Des weiteren verliehen sie Gelder an die Herrschaftshäuser, die damit ihren höfischen Prunk und ihre Kriege finanzierten.
Erst als der englische König Eduard III. seine Schulden aus dem 100-jährigen Krieg nicht zurückzahlte, gerieten die beiden führenden Geldhäuser in Schwierigkeiten und gingen schließlich bankrott.

Gefahren und Risiken für das Kreditgeschäft

Bund Shanghai: Bankhaus und Unternehmen
Banken und Unternehmen am “Bund” (Uferpromenade) in Shanghai

Anders als heute waren die verliehenen Gelder generell großen Gefahren ausgesetzt: Zu Wasser lauerten Piraten und zu Land die Straßenräuber, die es auf die kreditfinanzierte Ware abgesehen hatten. Auch manches Herrschaftshaus konnte zahlungsunfähig werden, wenn sich der erhoffte Sieg im Krieg nicht einstellte oder durch Pracht und Prunk zu viel Geld verprasst wurde.

Aufstieg der Familie Medici: Der “Banco Medici” – die Bank der katholischen Kirche

Nach der Pleite der Bankhäuser Bardi und Peruzzi gründete Giovanni di Bicci de Medici 1397 den “Banco Medici” in Florenz – er sollte binnen kurzer Zeit zum führenden Bankhaus in Europa werden. Giovanni eröffnete weitere Filialen in bedeutenden italienischen Städten und brachte es innerhalb kurzer Zeit zur päpstlichen Hausbank. Als Bankhaus der katholischen Kirche verdiente die Familie Medici ein Vermögen. Sie vermehrte ihre politische Macht und stieg zu einer der führenden Familien Europas auf.

Mehrere Neuerungen machten dieses Bankhaus aus. So führte es den Wechsel als gängiges Zahlungsmittel ein. Damit verhalf die Bank ihren Kunden, im Ausland ihre Geschäfte “bargeldlos” bezahlen zu können, ohne dafür Mengen von Münzen und Bargeld mitführen zu müssen. Mehr zur den Medicis gibt es in diesem Beitrag:

Die Medici: Herrscher von Florenz – Bankhaus, Tuchhandel, Päpste und Königinnen

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Fachbegriffe des Bankwesens entstammen der italienischen Sprache

Da die Entwicklung des Bankwesens eng mit Italien verknüpft ist, verdanken wir wichtige Begriffe des Bankwesens dem italienischen Wortschatz:

  • Bank: Unter dem italienischen-lombardischen Begriff “banco” (deutsch “Bank”) verstand man ursprünglich den Tisch des Geldwechslers – Da es im Mittelalter viele verschiedene Münzen und unübersichtliche Währungen gab, hatten die Geldwechsler gut zu tun.
  • Kredit: italienisch “credito” (lateinischen: credere anvertrauen)
  • Giro: Kreis, Umlauf (altgriechisch: gyros)
  • Bankrott: “banca rotta” (zerschlagener Tisch) – angeblich hat man einem zahlungsunfähigen Geldwechsler seinen Tisch zerbrochen.

Das Bankwesen im 18. und 19. Jahrhundert

Shanghai in China: Bulle - Bullenstatue aus Bronze
Bulle in Shanghai, China

Auch im 19. Jahrhundert war es noch üblich, dass Privatbanken wie die Fuggers oder die Rothschilds Königshäuser und Landesregierungen finanzierten. Im 18. und 19. Jahrhundert kamen unter anderem die Aktienbanken hinzu. Denn im Zeitalter der Industrialisierung wuchs der Kapitalbedarf, so dass einzelne Investoren das Risiko nicht mehr alleine schultern wollten und sich deshalb mit mehreren Anteilseignern zusammenschlossen.

Ältestes Bankhaus in Deutschland: Berenberg Bank

Hervorgegangen ist die Berenberg Bank aus einem Handelshaus, das bereits 1590 gegründet wurde. Ähnlich wie die Medici seinerzeit in Florenz waren die Gründer Berenberg Tuchhändler. Erst im 19. Jahrhundert lag der Schwerpunkt des Unternehmens auf Bankgeschäften. Heute hat die Bank weltweit Niederlassungen in bedeutenden Finanzmetropolen. Wir wünschen weitere 400 Jahre viel Erfolg.


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