Kaiser Vespasian hatte ein Reich übernommen, das nach Neros Regierungszeit hoch verschuldet war. Deshalb hatte er verschiedene Steuerprogramme und Steuererhöhungen eingeführt, um die Einkünfte des Staates zu steigern.
Seine Kreativität in diesem Bereich ist legendär. So führte er auch eine Latrinensteuer ein:
Latrinensteuer – “Geld stinkt nicht”
Für die Benutzung öffentlicher Toiletten und auch für die Weiterverwendung von Urin mussten von nun an Steuern entrichtet werden – eine lukrative Einnahmequelle. Man bedenke, dass nur sehr wohlhabende Römer über eine eigene Toilette in Ihrem Haus verfügten. Die meisten Menschen waren auf die Benutzung öffentlicher Örtchen angewiesen.
Urin war damals ein wertvoller Rohstoff. Denn er wurde dringend von Tuchfärbereien für den Färbevorgang benötigt. Diese Betriebe verteilten daher in den Städten sogenannte Urin-Amphoren auf, große vasenartige Tongefäße. Dann forderten die Herren der Schöpfung auf, dort hineinzupinkeln.
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Der Protest des kaiserlichen Sprosses Titus
Von dieser Latrinensteuer war Titus, der kaiserliche Sohnemann und spätere Kaiser, überhaupt nicht angetan. Als er sich darüber beschwerte, hielt sein Vater ihm eine Münze vor die Nase und ließ ihn daran riechen. Titus musste schließlich gestehen, dass die Münze nicht stank.
Bauprogramm des Kaisers Vespasian – Kolosseum
Dem tüchtigen Kaiser gelang es tatsächlich, das überschuldete Römische Reich innerhalb der 10 Jahre bis zu seinem Tod zu sanieren. Außerdem kurbelte Vespasian die römische Wirtschaft an, unter anderem durch ein gewaltiges Bauprogramm. So gab er auch das berühmte Kolosseum in Auftrag, das zum größten geschlossenen Bauwerk und zur Hauptattraktion des Römischen Reiches werden sollte. Dorthin strömten die Römer von nun an in Massen, um die aufwendigsten Gladiatorenspiele hautnah zu erleben.
Fazit nach 10 Jahren Regierungszeit von Kaiser Vespasian
Der tolerante und weltoffene Kaiser legte wenig Wert auf höfischen Prunk. Er zeigte sich sparsam und sanierte das marode Römische Reich, das in neuem Glanz erstrahlte. Manch ein führender Politiker könnte sich heute von ihm eine Scheibe abschneiden.
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