Ein unfassbar großes Vermögen soll Seneca am Kaiserhof verdient haben – doch gleichzeitig lehrte er, genügsam zu leben und jedes Unglück gelassen zu ertragen. Als stoischer Philosoph vertrat er die Auffassung, dass Geld und irdische Güter für das wahre Glück unbedeutend seien. Oft warf man dem Meister vor, Wasser zu predigen und selbst Wein zu trinken.
Erzieher von Nero
Von Agrippina, der Mutter Neros, wurde Seneca an den Kaiserhof gerufen, um den damals 12-jährigen Knaben zu erziehen. So erhielt der junge Nero eine standesgemäße Ausbildung. Bereits mi 16 Jahren wurde er Kaiser. Seneca arbeitete weiterhin für den kaiserlichen Hof und schaffte es – zumindest in den ersten Jahren – einen guten Einfluss auf den schwierigen jungen Kaiser auszuüben. In dieser Zeit erwarb sich Seneca ein unvorstellbar großes Vermögen.
Kaiser Nero entfernt sich immer mehr von Seneca
Mit den Jahren schwand der Einfluss auf Nero, immer mehr offenbarte der Kaiser sein wahres Gesicht: Mord, Christenverfolgung, Ermordung seiner Mutter Agrippina, … Man munkelte sogar, das Großfeuer in Rom sei auf Befehl des Kaisers entfacht worden. Denn dieser fühlte sich durch die alten heruntergekommenen Gebäude in der Hauptstadt gekränkt, wollte er doch
viel lieber Rom durch Prachtbauten aufpeppen.
Nach der Brandkatastrophe gab er für sich selbst einen goldenen Palast in Auftrag, das sogenannte “Goldene Haus”, während die Bevölkerung unter großer Not litt.
Der Tod des stoischen Philosophen – vom Kaiser zum Selbstmord gezwungen
Am Ende warf Nero seinem ehemaligen Lehrer vor, an einer Verschwörung beteiligt zu sein. Er zwang ihn zum Selbstmord – nun konnte der Philosoph beweisen, dass er auch dieses Unglück gelassen und stoisch ertragen konnte.
Tapfer öffnete er sich Seneca die Pulsadern und Arterien – allerdings floss das Blut nur langsam, mit dem Sterben ging es nicht voran.
Deshalb versuchte er es nach dem Vorbild des großen Sokrates mit einem Gifttrank. Doch das tödliche Gift wurde von seinem Körper nicht mehr aufgenommen, die erwünschte Wirkung trat einfach nicht ein. Erst beim 3. Selbstmordversuch war er erfolgreich und
erstickte er in einem heißen Dampfbad.
Zeitmanagement: Über die Kürze des Lebens – De brevitate vitae
Zahlreiche Werke hat uns der Philosoph Seneca hinterlassen, darunter auch De brevitate vitae. Immer wieder mahnt er darin, die Lebenszeit richtig zu nutzen und nicht mit sinnlosen Dingen zu vergeuden, wie mit Sammeln sinnloser Gegenstände, Anhäufung von unnützem Wissen oder Orgien.
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Seneca – ein Beispiel für wohlhabende römische Familien
Von reichen vornehmen Römern erwartete man, dass sie sich für den Staat und die Allgemeinheit einsetzten. So erhielten die Söhne aus wohlhabenden Häusern eine gute Ausbildung in Rhetorik und Philosophie. Am Anfang ihrer beruflichen Karriere versuchten sie sich dann oft als Anwalt, sie bewarben sich um politische Ämter oder übernahmen militärische Verantwortung.
Manch ein “Aussteiger” entschied sich auch fürs “Nichtstun”. Darunter versteht ein Römer allerdings “nichts Öffentliches oder Politisches tun”. Diese “Aussteiger nutzten ihre Zeit gern zum Studieren und Schreiben. Sie hinterließen so manches literarische Werk.
Fazit: Seneca – Philosophie und Reichtum
Reichtum an sich macht nicht glücklich. Erst wenn man Zeit und Geld sinnvoll einsetzt, ist man auf einem guten Weg.
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